Geschichte

Im 12. Jahrhundert gründeten Siedler aus dem fränkischen-thüringischen Raum das Waldhufendorf Arnsdorf. Zwischen dem Tanneberg und den sumpfigen Niederungen der Schwarzen Röder wurde die Besiedlungsfläche zu beiden Seiten des Dorfbaches aufgeteilt. Den Mittelpunkt der Ansiedlung bildeten das Erbgericht, die Kirche und später noch die Schule. Mit dem Anlegen von Steuerlisten durch Friedrich III., dem Strengen (1332 bis 1381), wird „Arnoldisdorf“ (Arnsdorf), genauso wie viele umliegende Orte, zum ersten Mal 1349/51 urkundlich erwähnt.

Weitere ältere Namen waren:

  • 1353 - Arnoldsdorff,
  • 1507 - Arrensdorf und
  • ab 1604 - Arnsdorf.

1551 hatte das Dorf 26 “bessene Mann“ und 7 „Eingebäuder“. Die Dörfler lebten vorwiegend von der Landwirtschaft und der Fischzucht, 1813 waren noch 46 Teiche vorhanden. Nach 1815 wurde Torf im Karswald abgebaut.

Mit Radeberg und Stolpen war Arnsdorf durch die “Alte Salz- bzw. Böhmische Glasstraße“ verbunden. Nur langsam stieg die Zahl der Einwohner. 1633 betrug sie etwa 300 Personen. Kriege, in deren Folge oft Hungersnot und Krankheiten auftraten, brachten immer wieder Rückschläge. So brannten 1631 die Kirche, das Erbgericht und eine Reihe Anwesen des Mitteldorfes ab. In den folgenden Jahren wütete die Pest. 1834 hatte Arnsdorf 512 Einwohner.

1930 Luftansicht - Arnsdorf mit Bahnhof

Am 21. Dezember 1845 wurde die Eisenbahnstrecke Dresden - Bischofswerda eingeweiht. Die Züge hielten an der Haltestelle Fischbach. Noch heute erinnert der Flurname „Alter Bahnhof“ daran. Am 15. Oktober 1875 wurde der Arnsdorfer Bahnhof eröffnet. Als Eisenbahnknotenpunkt der Linien Dresden-Görlitz und Kamenz-Pirna bekam der Ort eine günstige Verkehrslage. Betriebe der Holz-, Metall- und Glasbranche siedelten sich an. Die Wandlung vom reinen Bauerndorf zum Industrie- und Wohnort begann.

Die Bebauung des Geländes um den Bahnhof und die Einrichtung der Glashüttensiedlung ließ die Zahl der Einwohner bis
1910 auf 1.773 ansteigen.

Bahnhof Arnsdorf um 1935 Bahnhof Arnsdorf 2017
Bahnhof Arnsdorf um 1900 Bahnhof Arnsdorf 2017

Den Höhepunkt der Entwicklung bildete die Eröffnung der „Königlich-Sächsischen Pflegeanstalt Arnsdorf“ am 1. April 1912. Zwischen den beiden Weltkriegen wurden die heutige Karswaldsiedlung, Dr.-Kurt-Fischer-Siedlung, Randsiedlung und die Häuser um den Markt erbaut.

Krankenhaus Verwaltungsgebäude um 1935 Krankenhaus Verwaltungsgebäude 2014

1939 zählte Arnsdorf 4.933 Einwohner.

Nach dem 2. Weltkrieg wurden, neben mehreren Neubauern- und Einfamilienhäusern, das Gelände hinter dem Markt durch die Arbeiter Wohnungsbau Genossenschaft und die ehemalige Gärtnerei des Krankenhauses mit den drei Zwölfeckhäusern bebaut.

1974 erfolgte die Eingemeindung des Nachbarortes Kleinwolmsdorf.

Nach 1990 wurde Arnsdorf um die Wohngebiete Weststraße und Heidepark sowie den Gewerbepark erweitert.

Spielplatz, Wohngebiet Weststraße Gewerbegebiet Seeligstätter Straße

Die Gemeindegebietsreform im Jahre 1999 schließt die Ortschaften Fischbach und Wallroda an Arnsdorf an. Die Gesamteinwohnerzahl beträgt im Januar 2015 4.727.

Vom nahen Tanneberg (302 m) bietet sich eine schöne Sicht auf den Ort und die Umgebung.


Blick vom Tanneberg auf Arnsdorf 1930

 
Blick vom Tanneberg auf Arnsdorf 2017

Interessant sind die Dorfkirche mit dem eingemauerten Sühnekreuz in der Friedhofsmauer, die rekonstruierte Krankenhauskirche (Jugendstil) und verschiedene bäuerliche Anwesen.

Unter Naturschutz stehen einige bemerkenswerte alte Bäume sowie der Krankenhauspark.

Dorfkirche mit Friedenseiche um 1910

Text und Bilder zur Geschichte Arnsdorfs – geschrieben vom Heimatfreund

Werner Hackeschmidt

 

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